Ein neuer Auftrag
Auf meiner Homepage steht ja, dass ich auch Texte für Telefonansagen einsprechen kann. Das kann ich auch — indes, Erfahrung sammeln durfte ich damit bislang noch nicht. Das hat sich jüngst geändert! So erhielt ich eine kurzfristige Anfrage eines mittelständischen IT-Unternehmens, ob ich drei Sätze für eine automatische Hotline-Ansage einsprechen könne. Klar kann ich das! …nur bei den technischen Anforderungen musste ich erst mal die Stirn runzeln: Qualität in 8k, mono, u‑law…? Was ist u‑law? Und außerdem hört sich 8k (normalerweise nehme ich ja in 44kHz oder gar 48 auf) schrecklich an…?
Gute Qualität ist nicht gleich Gute Qualität
Also forschte ich im Netz und fand heraus, dass es die Standardanforderungen von Telefonanlagen sind (mea culpa, ich war der Annahme, dass die auch mit MP3 arbeiten). Weiterhin fand ich heraus, dass mein Audioprogramm besagtes Format tatsächlich unterstützt — man lernt nicht aus. Bei ersten Probeaufnahmen gab ich aus Versehen sogar a‑law ab, was es auch als Format gibt. Anschließend aber produzierte ich das korrekte Format u‑law. Wie eingangs schon angemerkt, hört sich dieses äußerst komprimierte Format über die Hifi-Kopfhörer furchtbar an. Allerdings war ich neugierig, kopierte eine Datei auf mein altes Android-Handy, spielte die Datei ab — und es klang vollkommen okay!
Drei Sätze — mal eben…
Es braucht also keine ultra-tolle Qualität für Telefonanlagen. Als nächstes wartete eine neue Herausforderung: es waren nur drei Sätze. Nur drei — aber die mussten “sitzen”. Jede einzelne Silbe, jedes Wort. Wo also die Betonung? Dynamik? Sprechgeschwindigkeit? Klar bedeutet “professionelles Sprechen”, einen Text sorgfältig vorzubereiten. Aber wenn man nicht mal in einen Sprechfluss kommen kann, ist es hier nicht nur die Vorbereitung. Obwohl nur ein einziger Satz, musste es trotzdem wie aus einem Gespräch herausgelöst klingen; als wenn ich mit einem Freund spreche und der mir sagt: “Moment kurz, bin gleich wieder da”. Der Anrufer sollte sich, obwohl er warten oder gar später noch mal anrufen sollte, trotzdem freundlich und respektvoll behandelt fühlen. Sie oder er sollten trotzdem ein gutes Gefühl haben.
Ende gut, Kunde gut
So wurden aus drei Sätzen am Ende drei Stunden Arbeit. Doch es hat sich gelohnt: ich war zufrieden und vor allem anderen: der Kunde war zufrieden.
Für mich ist es wichtig, in dem Wissen zu sein, wirklich das bestmögliche Ergebnis erarbeitet zu haben, und sei es “nur” eine Telefonansage. Doch wieso auch “nur”? Diese Telefonansage ist die Visitenkarte. Es ist vielleicht der erste Eindruck eines möglicherweise neuen Kunden. Und daher sollte diese Visitenkarte schlicht passen! Viel zu oft gelange ich in Warteschleifen, deren Ansage von gelangweilten oder aufgeregten Mitarbeiter:innen aufgenommen wurde. Ich fühle mich dabei nie gut. Wie fühlen Sie sich, wenn Sie solch eine Ansage hören? Nicht wirklich toll, oder? Haben Sie vielleicht in Ihrem Unternehmen selber eine eigens aufgenommene Ansage? Möchten Sie das jetzt schnell ändern? Dann rufen Sie mich doch gerne mal an oder schreiben eine Nachricht. Mit einer professionell gesprochenen Nachricht werden sich Ihre Anrufer bestimmt besser fühlen — auch wenn sie es vielleicht “später noch einmal versuchen sollen”. 😉
Ihr
professioneller Sprecher Kai Bach