Heute erhielt ich eine Angebotsanfrage einer lieben Frau, die ihr Buch eingesprochen haben wollte. Nun, genauer gesagt wollte sie selbst ihr Buch einsprechen.
So gerne ich solch ein Projekt unterstützen und begleiten wollen würde: hier gibt es zwei Punkte, die ich in diesem Zuge gerne ansprechen möchte.
- Ja, ich habe eine sehr hochwertig ausgestattete Anlage oben im Dachzimmer stehen. Mit dem Neumann U87 Ai am RME Fireface UCX kann man ganz wunderbare Ergebnisse erzielen; und gerade auf das Neumann-Mikrofon bin ich nach wie vor ein klitzekleines bisschen stolz. Heißt: man erreicht damit qualitativ hochwertige Ergebnisse. Das ist ja schließlich auch die Basis meines Kleinunternehmens. Dennoch kann ich leider keine Gastaufnahmen anbieten. Mein Studio befindet sich im Dachgeschoss unseres Endreihenhauses und bietet keine schönen Sachen wie Klimaanlage, Kommunikationsmöglichkeiten mit dem Sprecher, nette Aufenthaltsmöglichkeiten oder gar Tonmeister und ähnliches. Es ist allein auf die schnelle, unkomplizierte Zuarbeit für Ihre Projekte gedacht und auf meine Stimme angepasst. Insofern, so gerne ich mein Studio Gastsprechern anbieten würde — das geht nicht. Noch nicht. Vielleicht, wenn mein Unternehmen wächst. Das wäre natürlich große Klasse und bleibt mein Ziel für die Zukunft.
- Ich habe über Jahre das Sprechen trainiert bei einem professionellen Sprachtrainer. Ja, es hört sich komisch an: aber das, was wir als zwischenmenschliche Kommunikation jeden Tag erleben, hat nichts mit professionellem Sprechen zu tun. Das abendliche Vorlesen für unsere Kinder, so wunderschön es ist — es hat nichts mit professionellem Sprechen zu tun. Wie bei allen Arbeiten und Künsten steckt hinter “Sprechen” sehr viel Handwerk und Wissen: Phonetik, Muskulatur, Satzbau, Dynamik, Intonation und so weiter. Einen Text einzusprechen bedeutet viel Arbeit. Es bedeutet, den vorzulesenden Text komplett durchzuarbeiten, ihm eine Struktur zu geben inklusive vorgeschriebener Pausen, Atmung und Betonung. Ziel ist, dass er am Ende flüssig durchgelesen werden kann. Und mit all diesen Hintergründen darf sich das Endergebnis vor allem eines nicht: sich vorgelesen anhören.
Sollten Sie also einmal die Idee haben, Ihr Buch einsprechen zu lassen: eine klasse Idee! Machen Sie das herzlich gerne — aber bitte machen Sie es nicht selbst. Schreiben Sie mich einfach mal an. Es kostet Sie nichts, und ich freue mich über jede eingehende Email und einen neuen, netten Kontakt. Sie schicken mir ein oder zwei Seiten Ihres Textes. Ich spreche die Textprobe ein, und Sie entscheiden, ob das Ergebnis Ihre Vorstellung trifft. Wenn Sie dann ein warmes Bauchgefühl bekommen und Vorfreude verspüren, dann sollten wir die nächsten Schritte besprechen. Das klingt doch nach einem Plan, oder?
Ich wünsche Ihnen einen tollen Tag, eine gute Zeit — und vielleicht hören wir ja voneinander. Das würde mich freuen!
Ihr
professioneller Sprecher Kai Bach